Hitze hemmt Homeshopping

07.08.2015

Sommerloch zeigt sich im Online-Handel deutlicher als im stationären Handel Online kaufen Kunden immer – egal wann, egal wo, egal bei welchem Wetter? Von wegen: Der Onlinehandel bekommt das Sommerloch durchaus zu spüren.

Wie das Preisvergleichsportal billiger.de ermittelte, ist die Nachfrage im eCommerce allein im Juni im Vergleich zum Januar um ein Viertel gesunken. Doch der Knick zur Jahresmitte ist kein einmaliges Phänomen des Jahres 2015. Jahr für Jahr reißt die Sommerflaute Lücken in die Kassen der Webanbieter – und sorgt monatelang für Ebbe bis die Einkaufslaune Richtung Weihnachtsgeschäft ab September wieder ansteigt.

Laut Handelsblatt ist das Sommerloch im stationären Handel ein Mythos. Im eCommerce bestätigt sich dieser Trend jedoch tatsächlich – was angesichts der starken Verbreitung von mobilen Endgeräten und der damit verbundenen Flexibilität verwundert. Denn spätestens seitdem die meisten Internetnutzer ein Smartphone oder Tablet besitzen, könnten sie eigentlich unbehelligt des guten Wetters auch im Eiscafé oder am Badesee im Web shoppen. Die von billiger.de analysierten Zahlen zeigen jedoch, dass die Shoppinglaune mit steigenden Temperaturen sinkt – auch wenn die Kunden lediglich mit ein paar Klicks surfen müssten.

Weihnachten im Sommer? Strategien gegen die Sommerflaute
Die entscheidende Frage ist: Wie nimmt der Online-Handel den Schwung des Weihnachtsgeschäfts mit in die warme Jahreshälfte? „Grundsätzlich können große Handelsketten saisonale Umsatzschwankungen besser auffangen als kleinere Händler. Umso wichtiger ist es, dass kleine Anbieter rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen“, rät Lorenz Petersen, CEO von billiger.de. „Der Online-Handel kann beispielsweise mit Sonderaktionen im Sommer eine höhere Aufmerksamkeit erzeugen oder ganz gezielt Out-of-Home-Werbung und mobile Advertising in den Sommermonaten verstärken, um seine Zielkunden zu erreichen, auch wenn sie sonnige Tage verständlicherweise lieber draußen und unterwegs verbringen als zu Hause vor dem PC.“

Süßer die Kassen nie klingeln
Wie stark die Klickraten im Jahresverlauf schwanken, zeigt der Vergleich der Quartale 2014: In den Herbst- und Wintermonaten (Quartale I und IV) haben die Onlineshopper das Preisvergleichsportal 20 Prozent häufiger besucht als in den Frühjahr- und Sommermonaten (Quartale II und III). Absoluter Spitzenreiter war der Dezember (10,4 Prozent), dessen weihnachtlicher Glanz auch auf November (9,8 Prozent) und Januar (9,3 Prozent) abgestrahlt hat. Die rote Laterne bei den Klickzahlen trug der Juni 2014 (7,2 Prozent), gefolgt vom April (7,3 Prozent). Auch wenn die Zahlen für 2015 insgesamt im Online-Handel deutlich höher sind, ist der Juni aktuell der Tiefpunkt des Jahres.

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