10.04.2014
Die warmen Temperaturen lassen es vielen Autobesitzern bereits in den Fingern jucken und laden nicht wenige dazu ein, schon jetzt von Winter- auf Sommerreifen umzusteigen. Doch ein vorschneller Wechsel birgt Gefahren. So rät der Deutsche Verkehrssicherheitsrat e. V. (DVR), sich an dem bewährten Winterreifen-Grundsatz „von ‘O‘ bis ‘O‘“ zu orientieren. Dieser besagt, die Winterreifen von Oktober bis Ostern zu fahren. Für alle, die bis jetzt noch nicht den passenden Reifen gefunden haben und sich über den optimalen Kaufzeitpunkt für Sommer-, Winter- oder Ganzjahresreifen informieren möchten, bietet billiger.de (https://www.billiger.de/), Deutschlands bekanntestes Preisvergleichsportal, daher einen Überblick über Angebot, Nachfrage sowie Preisentwicklung von Autoreifen.* *Datenbasis: billiger.de, Erhebungszeitraum 04/13-04/14
Es gibt zwei Extreme unter den Autofahrern: zum einen die, die ihrem Auto nicht schnell genug die Sommer- bzw. Winterschuhe anziehen können, und zum anderen jene, die am liebsten ohnehin das ganze Jahr mit demselben Satz Reifen unterwegs sind. Bei der Reifenwahl und dem Zeitpunkt des Wechsels sollte jedoch bei allen Reifenarten der Sicherheitsaspekt im Vordergrund stehen. So sind Gummimischung und Profil von Sommerreifen speziell auf die Straßenbedingungen bei wärmeren Temperaturen ausgelegt und bieten somit die größtmögliche Haftung und Stabilität sowie einen kürzeren Bremsweg auf trockenen und regennassen Fahrbahnen. In Winterreifen wiederum bewirkt der höhere Naturkautschukanteil eine weichere Gummimischung, die sich in den warmen Frühlings- und Sommermonaten jedoch stärker abnutzt. Dies schlägt sich nicht nur in einem schnelleren Verschleiß der Reifen nieder, sondern auch in einem höheren Kraftstoffverbrauch.
Die Erhebungen von billiger.de zeigen, dass der Kaufzeitpunkt für alle, die den passenden Sommerreifen für die bevorstehende Saison noch nicht gefunden haben, jetzt ideal ist: Zwar steigt die Nachfrage konstant an, die Preise allerdings sind im ersten Quartal des Jahres noch fallend. So erreichte der beliebte Dunlop SP Sport mit 137 Euro seinen Tiefstpreis im März 2013. Danach stiegen die Preise leicht an und schwankten bis November nur leicht. Einen sprunghaften Anstieg in Nachfrage und Preis verzeichnete der Dunlop SP Sport im November/Dezember. Aktuell ist der Dunlop-Reifen für 158 Euro zu haben. Leicht abgeschlagen auf der Beliebtheitsskala folgt der Continental PremiumContact für derzeit 104 Euro mit einer vergleichbaren Preis- und Nachfrageentwicklung. Allerdings beträgt die Differenz zwischen Höchst- und Tiefstpreis nur etwa vier Euro.
Im Dezember 2010 wurde die Straßenverkehrsordnung angepasst und die Winterreifenpflicht beschlossen. Seitdem ist das Führen eines „Kraftfahrzeugs auf Straßen mit Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- und Reifglätte“ nur mit dazu ausgelegter Bereifung erlaubt. Doch nicht erst wenn Schnee und Eis schon die Fahrbahn überziehen ist es sinnvoll auf Winterreifen umzusteigen, sondern sobald die Temperaturen tagsüber konstant unter sieben Grad Celsius liegen. Denn selbst auf trockenen Straßen lässt die Elastizität und Haftung von Sommerreifen unterhalb dieser Temperatur stark nach. Die spezielle Gummimischung und das Lamellenprofil von Winterreifen ermöglichen zusätzlich eine zuverlässigere Bremsleistung und Seitenführung auf vereisten Fahrbahnen.
Dass Autofahrern der Sicherheitsaspekt immer wichtiger wird, zeigt die Nachfrageentwicklung bei Winterreifen, die ab Ende des Sommers stark zunimmt und im Oktober ihr Maximum erreicht. Der beliebteste Winterreifen, der Continental WinterContact TS 830 für derzeit 153 Euro, zeigte in der Nachfragekurve vergangenes Jahr zusätzlich einen sprunghaften Anstieg im April. Preislich lag der Continental-Reifen mit 131 Euro zu dieser Zeit in der Mitte der Preisspanne, die zwischen 109 Euro im Dezember und 153 Euro im August variierten. Hoch im Kurs steht auch der Michelin Alpin A4 GRNX, der bis Juli eine konstante Preiskurve zwischen 103 Euro und 108 Euro zeigte und ab August bis Jahresende kontinuierlich anstieg, bis im Dezember ein Preishoch von 133 Euro verzeichnet wurde.
Für viele Autofahrer bedeutet der zweimal jährlich fällige Wechsel von Winter- auf Sommerreifen jedoch vor allem eines: Zeit- und Kostenaufwand. Denn wer beim Reifenwechsel nicht selbst Hand anlegt und auch keinen geeigneten Aufbewahrungsort für den gerade nicht genutzten Satz Reifen hat, dem bleiben nur die Fahrt zur Werkstatt und die Suche nach einem Auto- oder Reifenhändler, der die Reifen bis zum nächsten Gebrauch einlagert. Für viele Autofahrer sind daher Ganzjahresreifen eine willkommene Alternative. Gerade in Regionen mit wenig Schneefall und moderaten Wintertemperaturen erfreuen sich die Allrounder, wie der Goodyear Vector 4Seasons, großer Beliebtheit. Allerdings zeigen Ganzjahresreifen unter extremen Wetterbedingungen auch ihre Nachteile: So verfügen sie bei Glätte über eine geringere Bodenhaftung als Winterreifen und weisen bei heißen Temperaturen einen höheren Verschleiß auf als Sommerreifen. Daher sollte man in Regionen mit starken Temperaturschwankungen und in bergigen Gebieten lieber auf Saisonreifen setzen.
Die Saison für den Ganzjahresreifen-Kauf startet erst recht spät im Jahr: Ab Juli/August steigen sowohl Nachfrage als auch Preise kontinuierlich an und erreichen ihr Maximum im Dezember. Aber selbst die gefragtesten Modelle – der Goodyear Vector 4Seasons und der Vredestein Quatrac 3 – lagen mit ihren Spitzenpreisen von 92 bzw. 81 Euro weit unter dem Preisniveau der Saisonreifen.
Nachfrage und Preis unterliegen teilweise enormen Schwankungen. Wer hier vorausschauend handelt, kann daher durchaus ein Schnäppchen erwarten. Der alte Grundsatz, Reifen antizyklisch zu kaufen, stimmt nur bedingt. So können Autofahrer, die den Sommerreifenkauf auf das Frühjahr verlegen, bis zu 30 Euro pro Reifen im Vergleich zum Kauf im Winter sparen.
Winterreifen sind in den kalten Monaten im Jahresschnitt am günstigsten, doch auch im Frühjahr sind hier durchaus günstige Preise möglich.
Ganzjahresreifen sind im Vergleich zu Saisonreifen das ganze Jahr über günstig, eine klare Kaufempfehlung kann aber für das Frühjahr gegeben werden.
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