09.12.2015
392.912 in Deutschland (+15.431) / 48.100 in Österreich / 21.764 in Schweiz Unfall-Hochburgen in Deutschland: u.a. Weiden, Schweinfurt, Würzburg, Passau, Hannover, Augsburg, Wiesbaden, Oldenburg, Heilbronn, Regensburg Unfall-Hochburgen in Österreich: Klagenfurt, Salzburg, Innsbruck Unfall-Hochburg in der Schweiz: Genf Mehr als 1.000 Verunglückte pro Tag im Straßenverkehr in Deutschland
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In einigen Regionen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz hat sich der Winter bereits in Form von Schnee und Glatteis angekündigt. Wie jedes Jahr wurden Millionen Verkehrsteilnehmer davon überrascht. Kfz-Halter sind häufig weder technisch noch fahrerisch auf die veränderten Witterungsbedingungen vorbereitet. Die Folge sind zahlreiche Verkehrsunfälle mit Verletzten und Toten. Doch nicht nur im Winter werden Unfälle gebaut – das Problem besteht während des ganzen Jahres. Wie dramatisch die Situation ist, zeigt jetzt eine neue Erhebung des Preisvergleichs- und Verbraucherportals billiger.de (2,82 Mio. Nutzer im Monat), das Millionen Produkte – darunter auch aus dem Kfz-Bereich – vergleicht.
Allein im Jahr 2014 gab es im deutschen Straßenverkehr 392.912 Verunglückte. Davon starben 3.377 Menschen, 389.535 wurden verletzt – teilweise sogar schwer. Schaut man sich die Unfallopfer in den 100 größten deutschen Städten an, könnte man denken, es habe nie verkehrsberuhigte Zonen und Plakatkampagnen für sicheres und rücksichtsvolles Fahren gegeben, denn selbst in den untersuchten deutschen Städten wurden alleine im Jahr 2014 insgesamt 147.432 Menschen im Straßenverkehr verletzt. Weitere 619 Menschen wurden getötet.
Betroffen sind Autofahrer, Beifahrer, Motorrad- und Fahrradfahrer oder Fußgänger. Die Schuldfrage ist zwar wichtig, doch viel schlimmer ist: Tausende Verkehrsteilnehmer dürften durch Unfälle verursachte lebenslange Schäden davontragen, die erhebliche Auswirkungen auf das private wie berufliche Leben haben – ganz abgesehen von den Traumata der Hinterbliebenen im Falle des tödlichen Verkehrs-Unfalles eines geliebten Menschen. Die Zahlen sind alarmierend. Alarmierend vor allem deshalb, weil die Autos technisch immer sicherer werden, auch durch zahlreiche Assistenzsysteme. Und trotzdem gibt es immer noch so viele Verletzte und Tote!
Eine Katastrophe für die Verkehrspolitik und die Automobilindustrie, die einen Ausweg sucht – beispielsweise durch selbstfahrende Autos oder solche, die im Notfall selbstständig eingreifen, um einen Unfall zu verhindern. Beliebt sind nach wie vor: engstes Auffahren, rücksichtsloses Überholen, in einem Tempo Rasen, das die eigenen Fahrkünste übersteigt. Probleme verursachen unter Umständen auch schlechte Beschilderungen in Städten, auf Landstraßen und Autobahnen, an Verkehrskreiseln und Auffahrten oder Abfahrten zu und von Autobahnen oder Schnellstraßen, denn sie machen oft einen riskanten Blick zum Navigationsgerät nötig.
Warum Autos mit 250 PS und mehr keine zusätzlichen behördlich geprüften Fahrqualitäten abverlangen, ist ebenso schleierhaft. Immer mehr PS auf Rennwagen-Niveau müssen auch in den Fahrprüfungen entsprechend abgefangen werden. Im Folgenden stellen wir die 100 Unfallhochburgen in Deutschland dar, ebenso in Österreich und der Schweiz. Ein trauriges Ranking. Führend ist dabei der Freistaat Bayern. Auf Grund leicht unterschiedlicher Erfassungen in den behördlichen Statistiken betrachten wir die Länder Deutschland, Österreich und der Schweiz separat.
Statistisch betrachtet werden mehr als 1.000 Verunglückte pro Tag in Deutschland verzeichnet. Neben Frust, Verletzungen, kaputten Autos oder dem Leid der Hinterbliebenen bleibt ein volkswirtschaftlicher Gesamtschaden durch Verkehrsunfälle und die Kosten der Personenschäden von rund 32,5 Milliarden Euro Österreich und die Schweiz sind darin noch nicht einmal mitgerechnet. (Quelle: Bundesanstalt für Verkehrswesen, Volkswirtschaftliche Kosten von Straßenverkehrsunfällen in Deutschland, Auswertung für das Jahr 2013).
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Vergleicht man die Anzahl der bei Verkehrsunfällen verletzten und getöteten Personen mit der Anzahl der Einwohner, so ist das eher kleine Weiden in der Oberpfalz in Bayern die deutsche Unfallhochburg Nummer Eins. Gemessen an der Einwohnerzahl verunglückten hier im Jahr 2014 – statistisch betrachtet – 792 Personen je 100.000 Einwohner (jeweils einheitlich hochgerechnet; absolut: 331 Unfallopfer). Das entspricht einem gewaltigen, über dem 100-Städte-Schnitt liegenden Wert von 52%.
In den folgenden Aufzählungen der Städte sind mit „Verunglückte“ generell die verletzten oder getöteten Verkehrsteilnehmer – Autofahrer, Motorradfahrer, Fahrradfahrer oder Fußgänger – gemeint. Für jede der 100 betrachteten deutschen Studien-Städte sind detaillierte Angaben in den hinterlegten Tabellen für die Journalisten vorhanden.
Auf Platz zwei der Unfallhochburgen mit den meisten verletzten oder getöteten Verkehrsteilnehmern findet sich wieder eine bayerische Stadt: Schweinfurt, und zwar mit einer hochgerechneten Quote von 760 Personen auf 100.000 Einwohner (EW; + 46%). Auch das unterfränkische Würzburg (Platz 3; +44%) zählt mit 749 Verunglückten je 100.000 Einwohner (930 Verunglückte) zu den deutschen Hochburgen mit den meisten verletzten oder getöteten Verkehrsteilnehmern.
Auffällig: Im Ranking folgen vier weitere bayerische Städte mit den meisten Verletzten oder Getöteten im Straßenverkehr. Es sind dies: Straubing (747 je 100.000 EW, insgesamt 344 Verunglückte bei 273 Unfällen; +43%), Erlangen (737 je 100.000 EW, 784 Verunglückte, 648 Unfälle; +41%), Bamberg (Quote 723, absolut: 520 Verunglückte, bei 418 Unfällen; +39%) und Ingolstadt (Quote: 715, absolut: 937 Verunglückte, bei 757 Unfällen; +37).
Die gefährlichsten deutschen Städte im Straßenverkehr sind zudem: Koblenz, Regensburg, Landshut, Hannover, Passau, Coburg, Lübeck, Bremerhaven, Oldenburg, Offenbach, Augsburg, Hof, Osnabrück, Wiesbaden, Neumünster, Heilbronn und Wilhelmshaven.
Betrachtet man sich allein die Zahlen zu den getöteten Verkehrsteilnehmern, so steht Berlin mit 52 Opfern an der Spitze. Dahinter folgen die Metropolen Hamburg (38 Todesopfer) und Köln (23). Bitte beachten Sie weitere Daten zu den Todesopfern in der Informations-Grafik.
Selbst in Städten, die die billiger.de-Studie nicht als Gefahren-Hochburgen bezeichnete, sind noch als unsicher für den Straßenverkehr klassifiziert. Denn auch dort werden immer noch Tausende Menschen im Straßenverkehr in Deutschland jährlich verletzt und Hunderte getötet. Die folgenden deutschen Metropolen gehören dazu (Details bitte den Grafiken entnehmen):
Saarbrücken, Aachen, Wolfsburg, Ludwigshafen, Bayreuth, Pforzheim, Bremen, Nürnberg, Kaiserslautern, Köln, Hamburg, Trier, Freiburg im Breisgau, Aschaffenburg, Karlsruhe, Bonn, Darmstadt, Göttingen (LK), Magdeburg, Münster, Paderborn (LK), Leverkusen, Salzgitter, Frankfurt/Main, Dresden, Heidelberg, Braunschweig, Kassel, Düsseldorf, Hildesheim (LK), Gießen (LK), Ulm, Berlin, Baden-Baden, Reutlingen (LK), Halle/ Saale, München, Stuttgart, Mainz, Flensburg, Mannheim, Fürth, Leipzig, Bielefeld, Neuss (LK), Dessau-Roßlau, Chemnitz und Krefeld.
Alleine in diesen 48 „unsicheren“ deutschen Städten wurden 2014 insgesamt 98.949 Menschen im Straßenverkehr verletzt – zum Teil schwer. Weitere 407 kamen ums Leben.
Die wenigsten Verletzten oder Toten im deutschen Straßenverkehr gab es in den folgenden Städten (jeweils hochgerechnet auf 100.000 Einwohner):
Mönchengladbach, Oberhausen, Potsdam, Duisburg, Solingen, Essen, Wuppertal, Jena, Gelsenkirchen, Hamm, Dortmund, Ludwigsburg (LK), Hagen, Cottbus, Erfurt, Zwickau (LK), Schwerin, Siegen (LK), Remscheid, Bottrop, Mülheim / Ruhr, Rostock, Recklinghausen (LK), Gera, Frankfurt/Oder, Bochum, Herne. Doch auch in diesen weiteren 27 deutschen Städten waren 2014 insgesamt 119 Tote im Straßenverkehr zu beklagen und weitere 25.948 zum Teil schwer Verletzte. (Bitte detaillierte Grafiken im Anhang beachten, die auch zur Veröffentlichung kostenlos hinzugezogen werden können).
Rechnet man in Deutschland die Verkehrsunfälle ohne Personenschäden hinzu, kommt man für das bilanzierte Jahr 2014 gar auf die gewaltige bei der Polizei angezeigte Zahl von 2,4 Millionen Verkehrsunfällen. Ähnlich dramatisch sieht es in Österreich aus mit 48.100 Verletzten oder Getöteten im Straßenverkehr oder in der Schweiz mit 21.764 Getöteten oder Verletzten im Straßenverkehr. Die nächsten Studien-Abschnitte widmen sich diesen Ländern.
Wie in Deutschland, so ist nach der Studie des deutschen Preisvergleichs- und Verbraucherportals billiger.de auch in Österreich der Straßenverkehr alles andere als sicher zu nennen. Eine weitere Parallele zu Deutschland besteht darin, dass nicht in der größten Stadt – Wien – die meisten Unfallopfer je Einwohner registriert wurden, sondern auch in den mittelgroßen Städten und Metropolen.
Im gesamten Jahr 2014 wurden im österreichischen Landesdurchschnitt 565 Menschen je 100.000 Einwohner polizeilich gemeldet im Straßenverkehr verletzt oder getötet: Auf 37.957 Unfälle kamen 430 Tote und 47.670 Verletzte, die entweder in Autos saßen oder auf Motorrädern, Fahrrädern oder als Fußgänger unterwegs waren.
Fast doppelt so gefährlich wie im österreichischen Schnitt ist der Straßenverkehr in nur drei Städten: Klagenfurt, Salzburg und Innsbruck. So verzeichnete etwa Klagenfurt am Wörthersee eine Verunglückten-Quote von 1.014 Verkehrsunfall-Opfern hochgerechnet auf je 100.000 Einwohner (konkret: 977 Verletzte und 3 Tote bei 784 Verkehrsunfällen; +34% über dem 9-Städte-Schnitt). Das ist österreichweit ein trauriger Spitzenwert.
Auch Salzburg zählt mit einer Quote von 906 verunglückten Personen je 100.000 Einwohner zu den gefährlichen Verkehrsknotenpunkten. In Summe wurden im Jahr 2014 bei 1.127 Verkehrsunfällen 1.329 Personen verletzt oder kamen ums Leben (+19% über dem 9-Städte-Schnitt). Ebenfalls ein hohes Risiko für „Leib und Leben“ besteht in der Olympiawintersport-Stadt Innsbruck. Statistisch betrachtet wurden hier im Jahr 2014 bei Verkehrsunfällen 885 Personen je 100.000 Einwohner verletzt oder getötet (konkret verbuchte die Tiroler Landeshauptstadt 1.102 Verunglückte bei 895 Unfällen; +17% über dem 9-Städte-Schnitt).
Die Städte Graz (812 Verletzte oder Getötete auf 100.000 Einwohner gerechnet), St. Pölten (752 Verletzte oder Getötete auf 100.000 Einwohner gerechnet), Eisenstadt (727 Verletzte oder Getötete auf 100.000 Einwohner gerechnet), und Linz (714 Verletzte oder Getötete auf 100.000 Einwohner gerechnet), befinden sich im „Mittelfeld“, gelten deshalb aber auch als eher unsichere Städte. (Tabellen mit detaillierten Angaben bitte im Anhang beachten).
Immer noch nicht ungefährlich, aber etwas sicherer ist es für Verkehrsteilnehmer in Wien und Bregenz. In der österreichischen Hauptstadt gab es zwar die meisten Unfälle (5.802) und die meisten Verletzten oder Getöteten im Jahr 2014 (7.142). Doch in Bezug auf die Einwohnerzahl ist die Donaumetropole Wien mit einer Verunglückten-Quote von 404 pro 100.000 Einwohner eine relativ sichere unsichere Stadt im österreichischen Städte-Vergleich.
Ähnlich sieht es in Bregenz aus (Datenbasis Bregenz Bezirk). Die Landeshauptstadt von Vorarlberg verzeichnete eine Unglücksquote von 618 je 100.000 Einwohner. Was heißt: Dort wurden im Jahr 2014 in Summe 784 Menschen verletzt oder getötet und zwar bei 663 Verkehrsunfällen.
Traurige Bilanz: Im Gesamtjahr 2014 kamen in den neun größten österreichischen Städten Klagenfurt, Salzburg, Innsbruck, Graz, St. Pölten, Eisenstadt, Linz, Bregenz (Bezirk) und Wien 54 Menschen im Straßenverkehr im Auto, auf dem Motorrad, dem Fahrrad oder zu Fuß ums Leben. Weitere 15.349 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Die Verunglückten verteilen sich auf 12.463 Unfälle in den neun Städten.
Schöne Nachricht am Rande einer Studie, die zeigt, wie dramatisch und schlimm es nach wie vor im europäischen Straßenverkehr zugeht: Doch die Täter sind nicht primär die Fahranfänger.
Zwar schimpfen beispielsweise in Deutschland Autofahrer gerne auf junge Leute und Fahranfänger hinsichtlich ihres Fahrstils, doch sind diese nicht die Hauptbeteiligten an Unfällen mit Personenschäden.
Die billiger.de-Studie belegt, dass für das Jahr 2014 etwa die Gruppe der unter 18-Jährigen mit nur 5,8 Prozent an solchen Unfällen beteiligt ist. Die 18- bis 21-Jährigen machen rund 15,4 Prozent der Unfälle aus, in welchen Menschen verletzt oder getötet wurden. Doch die Masse der Beteiligten bei Unfällen mit Personenschäden findet sich mit rund 33,9 Prozent in der Gruppe der 25- bis 45-Jährigen, gefolgt von den 45- bis 65-Jährigen mit rund 32,4 Prozent. Mit „nur“ rund 12,5 Prozent waren Verkehrsteilnehmer ab einem Alter von über 65 Jahren an Verkehrsunfällen mit Personenschaden beteiligt. (Quelle: billiger.de auf Basis u.a. von Statista, Anzahl der Beteiligten an Verkehrsunfällen mit Personenschaden in Deutschland im Jahr 2014 nach Altersgruppen und Geschlecht)
Studien-Hintergrund:
Alle Angaben basieren auf Daten von Statistik Austria, Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK, Bundesamt für Strassen ASTRA und der Regionaldatenbank Deutschland des Statistischen Bundesamtes und der Länder. Deutschland: Ausgewertete Unfälle ohne Bagatellunfälle. Österreich: Erfasst werden nur Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden.
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