Schweiz im Touristencheck: Starker Franken sowie Schneemangel lassen Logiernächte auf 35,6 Mio. zurückgehen / Über 0,54 Mio. Übernachtungen weniger von deutschen Touristen/ Auch Russen bleiben fern

15.03.2016

Zürich Touristenmagnet Nr.1 / St. Moritz fast 11 Prozent Minus bei Logiernächten / Zermatt meiste Übernachtungen je Einwohner

Weiterführende Informationen und Grafiken können über presse@billiger.de angefragt werden.

Seit Jahrzehnten ist die Schweiz ein Hort gediegener Ferien und erholsamer Wintersport-Aufenthalte. Doch im Jahr 2015 trübten Schneemangel und der starke Schweizer Franken die Stimmung bei den Hoteliers. Mehr als 300.000 Logiernächte (minus 0,8 Prozent) verzeichneten die Eidgenossen (absolut: 35,6 Mio.) weniger als im Jahr 2014. Besonders rar machten sich 2015 die deutschen Feriengäste. Das ergab eine Auswertung der Schweizer Touristikdaten durch den Reisedienst des Verbraucherportals billiger.de.

Während die Schweizer dank ihres starken Frankens vermehrt nach Deutschland kamen - vor allem zum „günstigen Shoppen“ -, blieben deutsche Gäste im Alpenland vermehrt aus. Die Anzahl der Logiernächte (Übernachtungen) sank von 4,39 Mio. (2014) auf 3,85 Mio. (2015) - mehr als 540.000 Übernachtungen weniger. Doch nicht nur die „Teutonen“ taten sich mit Schweizer Ferien schwer. Die Aufhebung des Euromindestkurses und die „Frankenstärke“ verdarben auch den Franzosen, Italienern, Niederländern, Belgiern, Spaniern und Österreichern den Schweiz-Aufenthalt. Um bis zu 14 Prozent gingen hier die Übernachtungen zurück.

Ebenfalls seltener in der Schweiz: die Russen. Um rund 31 Prozent (minus 163.000) ging es bei den Logiernächten im Jahr 2015 auf rund 370.000 zurück. Die Sanktionen und der Wirtschaftsboykott des Westens gegen Russland bekommen nun auch die Schweizer Hoteliers zu spüren.

Dass es die Schweizer Touristen-Bilanz nicht ganz verhagelte, verdanken die Eidgenossen den Chinesen*, den Saudis, Emiratis und den Amerikanern. Allein die Chinesen verbuchten ein Übernachtungs-Plus von 33% auf mehr als 1,37 Mio. Übernachtungen.

Abgesehen von den Schweizer Inlandstouristen, blieben die Deutschen mit Abstand die Gruppe mit den meisten Logiernächten (3,85 Mio.). Es folgen die US-Amerikaner mit rund 1,73 Mio., die Briten mit rund 1,64 Mio., die Chinesen (1,37 Mio.) und die Franzosen (1,25 Mio.).
Fakt ist aber auch: Laut der billiger.de-Studie ist Zürich nach wie vor der Touristenmagnet Nr.1 zwischen Bodensee und Lago Maggiore. Fast 3 Mio. Übernachtungen (2,94 Mio.) zählte man 2015 – immerhin 1,1 Prozent Übernachtungen mehr als im Vorjahr. Trotz eines kleinen Dämpfers (minus 0,7 Prozent) bleibt Genf mit 2,03 Mio. Logiernächten auf Platz 2. Auf dem dritten Platz folgt Luzern mit 1,27 Mio. Übernachtungen ( plus 5,1 Prozent).

Auf dem vierten Platz liegt das nur fast 6.000 Seelen zählende Wintersport-Eldorado Zermatt. Sage und schreibe 1,25 Mio. Übernachtungen (minus 1,6 Prozent) zählten die Hoteliers am Fuße des Matterhorns. Erst dann folgt die drittgrößte Schweizer Stadt Basel mit „nur“ 1,18 Mio. Übernachtungen (plus 3,5 Prozent). Weniger rosig verlief das Touristenjahr etwa für St. Moritz. Der Nobel-Skiort in Graubünden verbuchte bei rund 600.000 Übernachtungen 10,4 Prozent weniger Logiernächte als im Jahr 2014.

Betrachtet man die Logiernächte je Einwohner, führt Zermatt sogar den Schweizer Städtevergleich an. Mit statistisch betrachteten 217,4 Übernachtungen je Einwohner, liegt die Gemeinde im Kanton Wallis noch weit vor den Wintersport-Destinationen Grindelwald, Interlaken oder St. Moritz. Selbst die Touristenmetropole Zürich reicht mit rund 7,3 Übernachtungen je Einwohner nicht an diese Quoten heran.


Quelle: Angaben beruhen auf Auskünften des Bundesamtes für Statistik Schweiz. Alle Angaben ohne Gewähr. * Zahlen für China ohne Hongkong.