"Fass ohne Boden": Der BER im Kosten-Wahnsinn

27.04.2016

Der Flughafen Berlin Brandenburg (BER) ist ein "Fass ohne Boden ". Neben baulichen Pleiten, Pech und Pannen steigen vor allem die Kosten. Vom ursprünglichen Eröffnungstermin im Jahr 2011 ist man mittlerweile weit entfernt. Im internationalen Vergleich der Baukosten braucht sich der BER nun endlich auch nicht mehr zu verstecken - er gehört zu den Top 10.

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Seit Jahren schlagen die medialen Wellen um den Hauptstadtflughafen (BER) hoch. Misswirtschaft und nicht enden wollende Bauprobleme. Von dem ursprünglichen Eröffnungstermin im Jahr 2011 ist der BER mittlerweile genauso weit entfernt wie von den anfänglichen Kostenplanungen. Aktuell schätzen „Experten“ die Baukosten auf 5,4 Mrd. Euro - jedenfalls bis zur nun geplanten Eröffnung im Jahr 2017. Aktuell können aber höhere Brandschutzanforderungen das Datum und das veranschlagte Budget wieder ad absurdum führen.

Schaut man einmal über den internationalen Tellerrand, ist der BER immerhin schon auf Platz sieben der teuersten Airports der Welt angekommen. Kein Ruhmesblatt für die beteiligte Politik und Wirtschaft. Teurer sind unter anderem die noch im Bau befindlichen neuen Airports von Istanbul (Baukosten: rund 25,6 Mrd. Euro.)* und Dubai (rd. 10,6 Mrd. Euro). Beide Flughäfen sind jedoch für fünfmal mehr Passagier ausgelegt als der BER.

Die Flughäfen Kansai International (17,6 Mrd. Euro), Hong Kong (17,6 Mrd. Euro), London Heathrow (9,3 Mrd. Euro), Peking (5,5 Mrd. Euro) sind immerhin schon in Betrieb und die Betreiber verdienen mit ihnen bereits mehr oder weniger Geld. 

Günstiger waren immerhin der aktuelle Dubai International Airport mit rd. 5,3 Mrd. Euro, der Denver Airport (4,2 Mrd. Euro) und der Kuala Lumpur International mit 3,1 Mrd. Euro Baukosten. Weitere Flughafendaten finden Sie in Tabelle 1.

Richtig ungemütlich wird für es für den BER, wenn man die Passagierzahlen in Vergleich zu den Baukosten setzt. Dort findet sich der BER – statistisch betrachtet – bereits auf Platz drei im internationalen Vergleich.
Bedingt durch die geographischen Hindernisse beim Bau (Wasser & Erdbebengebiet) und den geringen Passagierzahlen (23 Mio.) führt der Kansai International Airport das Ranking mit 770 Euro pro Passagier an. Auf Platz zwei findet sich der Flughafen von Hong Kong (immerhin 68 Mio. Passagiere) mit 260 Euro je Passagier. Platz drei: der BER (geplant 27 Mio. Passagiere) mit 177 Euro pro Fluggast. Ein Ende der Preisspirale ist im märkischen Sand aber noch nicht abzusehen. Weitere Flughafendaten finden Sie in der Tabelle 2.

* Nach einer aktuellen Mitteilung (10.05.2016) des Betreiberkonsortiums betragen die Baukosten bis zur  vierten Ausbaustufe des Airports im Jahr 2028 nur 10,24 Mrd. Euro. Hinzu kommen noch Konzessionsgebühren in Höhe von 22,15 Mrd. Euro.

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