Grüne wollen Onlinehandel am Sonntag einschränken? Unsinn!

07.06.2017

Mehrere Medien berichten derzeit unter der Schlagzeile: Die Grünen aus Niedersachen wollten den Onlinehandel am Sonntag einschränken. Als Begründung wird angeführt, dass der Sonntag angeblich der verkaufsstärkste Tag beim Online-Shopping in Deutschland sei und keine Benachteiligung gegenüber dem stationären Handel vorhanden sein dürfe (Sonntags-Arbeitsverbot).

Dazu stellt billiger.de, Deutschlands führendes Portal für Preisvergleiche und Produktvergleiche fest: Diese Aussage ist in dieser Pauschalität so falsch und bedarf einer näheren Betrachtung.

Auf billiger.de sind immerhin über 58.620 Shops (inklusive Shop-in-Shop-Anbieter) mit über 2 Millionen Produkten gelistet. Das ist eine so breite Basis, dass ein guter Überblick besteht, an welchen Tagen die meisten Deutschen online shoppen.
Wir haben uns stichprobenartig zwei Wochen herausgesucht und beide Wochen belegen: Es gibt faktisch keinen Tag, der auffällig zum Onlineshoppen stärker genutzt würde, als andere Tage.

Nimmt man beispielsweise die Pfingstwoche vom 29. Mai 2017 (Montag) bis 4. Juni 2017 (Sonntag), ergibt sich statistisch folgende Umsatzverteilung:

Montag: 15,6%
Dienstag: 15,3%
Mittwoch: 14%
Donnerstag: 13,8%
Freitag: 12,4%
Samstag: 12,4%
Sonntag: 16,6%.

Alternativ wertete billiger die Adventswoche vom 12. Dezember 2016 (Montag) bis 18. Dezember 2016 (Sonntag) aus. Hier ergibt sich nun wieder das folgende statistische Bild:

Montag: 17%
Dienstag: 15,8%
Mittwoch: 15,1%
Donnerstag: 14%
Freitag: 11,9%
Samstag: 11,7%
Sonntag: 14,5%.

Fazit: Auch wenn wir das Gesamtjahr Woche für Woche betrachten würden, würde sich keine signifikant auffällig andere Werteverteilung der beliebtesten Shoptage ergeben. Deshalb ist es Unsinn, so zu tun, als sei es nun notwendig, den Sonntag für Onlineshops gesondert zu regeln. Hinzu kommt: In den meisten Fällen wird Ware so oder so erst ab Montag verpackt und verschickt. Billiger.de hat im Monat rund 2,42 Mio. Nutzer (laut AGOF Januar 2017).