Corona-Krise führt zu skurriler Preispolitik

18.05.2020

Der Online-Handel zeigt, dass sich die Deutschen in der Corona-Krise zuhause auf den Sommer einrichten und dabei zum Teil horrende Preise in Kauf nehmen müssen

Karlsruhe. Die Bundesbürger richten sich in der Corona-Krise zunehmend darauf ein, verstärkt im Homeoffice zu arbeiten und auch den Urlaub zuhause zu verbringen. Dies lässt sich an der deutlich gestiegenen Online-Nachfrage nach bestimmten Produkten nachvollziehen. In einer aktuellen Analyse haben die Experten des Preisvergleichsportals billiger.de die Nachfrageveränderungen und Preisentwicklung verschiedener Produkte im Zusammenhang mit der Corona-Krise näher betrachtet.

Deutliche Nachfragesteigerungen nach bestimmten Produkten und unterschiedlich extreme Preisentwicklungen prägten in den letzten Wochen während der Corona Krise den Online-Handel. Neben den schon bekannten Nachfragesteigerungen nach Schutzmasken, Desinfektionsmitteln und Toilettenpapier gibt es weitere Produkte, deren Nachfrage zum Teil deutlich angestiegen ist. Zu den nachgefragtesten Produkten der letzten Wochen gehören Gartenpools, Gartenmöbelsets, Webcams und Spielekonsolen. Dabei gab es teilweise extreme Preisänderungen bei den jeweils beliebtesten Produkten verschiedener Produktkategorien. Im Handel kam es zu Lieferengpässen und vor allem auch zu einer teilweise skurrilen Preispolitik.

Für den Urlaub zuhause muss teilweise tief in die Tasche gegriffen werden

Die Deutschen richten sich offensichtlich auf den „Urlaub zuhause“ ein. Extrem gestiegen ist die Nachfrage nach Gartenmöbeln, Gartengeräten und vor allem Gartenpools. Letztere sind das eklatanteste Beispiel für die Nachfrageentwicklungen, mit einer exorbitanten Nachfragesteigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum von bis zu 3.000 Prozent. Hinzu kommen extreme Preisentwicklungen bei den beliebtesten Produkten in diesem Segment.

Preissenkungen und Preissteigerungen führen dazu, dass sich die Preise auf sehr hohem Niveau angleichen. Interessant sind die Preisentwicklungen der fünf aktuell beliebtesten Gartenpools, die am stärksten nachgefragt werden. Der Intex Ultra Frame beispielsweise war im Februar noch für 450 Euro zu haben und kostet nun 1499 Euro. Damit ist er sogar noch ein paar Euro teurer als der schon immer hochpreisige Pool Friends Styria, dessen Preis von 1.905 Euro im Februar auf 1.492 Euro Ende April gesunken ist. Der Intex Prism war im Februar für 310 Euro zu bekommen und liegt nun bei 434 Euro. Auch der preisgünstige Bestway Steel Pro Pool kostete im Februar noch rund 105 Euro und lag Ende April bei 170 Euro. Ebenfalls eine geringe Preisveränderung erfuhr der Intex Frame Family, dessen günstigster Preis im Februar bei 115 Euro lag und für den nun 177 Euro fällig werden.

Marktbeobachtung und Preisvergleiche schützen vor Abzocke

Die unterschiedliche Preispolitik zeigt, dass es ganz verschiedene Einschätzungen der Marktentwicklung in der aktuellen Krise gibt. Die einen wollen eine höhere Marge bei den begehrten Produkten mitnehmen, andere versuchen, durch günstige Angebote von der erhöhten Nachfrage stärker zu profitieren. Die Kunden tun also gut daran, sich durch Marktbeobachtung und Preisvergleiche vor einer unfairen Abzocke zu schützen.

„Die Analyse der Preisentwicklungen macht deutlich, dass die Kunden in einer so unübersichtlichen Marktsituation den Markt immer aktuell beobachten sollten und es sich in jedem Fall lohnt, die Preise von verschiedenen Shops zu vergleichen“, erklärt Thilo Gans, Geschäftsführer der solute GmbH.