19.08.2014
Acht von zehn Deutschen und somit 75 Prozent nutzen laut einer Bitkom-Studie ihren Rechner für das Gaming. Aber auch die Begeisterung für Konsolenspiele ist ungebrochen. Das beweisen auch die steigenden Besucherzahlen auf der größten Spielemesse Europas: der gamescom in Köln. Daher hat billiger.de (https://www.billiger.de), Deutschlands beliebtestes Preisvergleichsportal, die gamescom 2014 als Anlass genommen, die Trends der Branche in den Kategorien Computer- und Konsolenspiele genauer unter die Lupe zu nehmen.
Nach dem großen Erfolg der gamescom 2013 waren neben zahlreichen PC-Spiele-Entwicklern dieses Jahr auch wieder alle drei Konsolenhersteller – Sony, Microsoft und Nintendo – am Start. Im Gepäck hatten die Hersteller die neuesten Technologien sowie PC- und Konsolenspiele, die Gamer und Medienvertreter exklusiv auf der gamescom vor den eigentlichen Release-Terminen testen konnten. Zeit also, sich die Entwicklungen auf dem Spielemarkt nach dem großen Generationswechsel der Konsolen 2013 genauer anzuschauen. billiger.de hat die Trends in den Kategorien Computer- und Konsolenspiele sowie Spielekonsolen anhand einer Datenanalyse der Nachfrage- und Preisentwicklungen auf dem Preisvergleichsportal ermittelt.
Die Datenanalyse zeigt, dass die PlayStation 4 mit Abstand die beliebteste Spielekonsole der Verbraucher ist. So war die Nachfrage nach der Sony-Konsole innerhalb der letzten sieben Monate bis zu sechsmal so hoch wie die nach der zweitbeliebtesten Konsole, der Wii U. Ab März 2014 nahm die Nachfrage kontinuierlich ab, was aber als allgemeiner Trend auf dem Konsolen- und Spielemarkt angesehen werden kann. Er verzeichnet die höchsten Verkaufszahlen stets in einem Zeitraum von November bis März.
Eine ähnliche Entwicklung zeigen daher auch die Klickraten auf die neueste Nintendo-Konsole: Hier wurden die Höchstwerte im Februar und März 2014 erreicht.
Die Xbox One liegt weit abgeschlagen auf dem letzten Platz der beliebtesten Next-Gen-Konsolen. Selbst die Nachfrage nach dem Vorgängermodell, der Xbox 360, war seit Januar 2014 in vier von sieben Monaten höher als die nach der aktuellen Konsole.
Nachdem Ende November 2013 die PlayStation 4 auf den Markt kam, übertraf der Verkaufserfolg deutlich die Erwartungen. Vielerorts war die Konsole innerhalb kürzester Zeit vergriffen. Die große Nachfrage blieb bis Februar 2014 ungebrochen und lag deutlich über der ihrer direkten Konkurrenten Xbox One und Wii U. Die PS 4 überzeugt vor allem durch starke PC-Hardware, DRM-Verzicht zur freien Weitergabe von Gebrauchtspielen, Social Features zur Integration in soziale Netzwerke und uneingeschränkte Nutzung im Offline-Modus. Die Preisentwicklung seit dem Launch der Konsole zeigt, dass diese im November/Dezember deutlich über dem Einführungspreis von 399 Euro rangierte. Dies dürfte jedoch vor allem der Tatsache geschuldet sein, dass die PS 4 kurz nach der Markteinführung fast ausverkauft war. Aktuell ist die Sony PS4 500GB ab 353 Euro zu haben.
Die beliebtesten Spiele der letzten drei Monate sind FIFA 14 für aktuell 55 Euro und Watch Dogs – Bonus Edition für 60 Euro. Von allen Next-Gen-Konsolen verfügt die PS 4 über die meisten Spiele und mehr exklusive Titel als der Mitbewerb. Die Nachfrage nach PS-4-Spielen richtet sich teilweise nach den Release-Daten gefragter Spiele. Generell ist sie jedoch konstanter und im Durchschnitt deutlich höher als für Xbox-One- oder Wii-U-Spiele.
Auch die dritte Spielekonsole von Microsoft – die Xbox One – kam im November 2013 auf den Markt. Die Konsole ist anders als die Konkurrenten von Sony und Nintendo als komplettes Home-Entertainment-System ausgelegt: Der Online-Dienst Xbox Live erlaubt die Übertragung exklusiver Serien, Sportveranstaltungen und anderer TV-Inhalte. Zusätzlich verfügt die Konsole über ein Blu-ray-Laufwerk sowie einen eigenen Video-on-Demand-Service. Die Bewegungssteuerung Kinect erlaubt dabei die Bedienung über Bewegungen, Audio-Kommandos oder Xbox-SmartGlass-App – eine Fernbedienung wird so überflüssig. Auch wenn die Xbox One in ihrem ursprünglichen Verwendungszweck als Spielekonsole genutzt wird, zeigen sich deutliche Verbesserungen der Hardware, die vor allem Grafik und Geschwindigkeit zugutekommen. Der Bewegungssensor Kinect hat die Produktionskosten der Konsole in die Höhe getrieben: Mit einem Preis von bis zu 500 Euro bei Markteinführung konnte die Xbox One mit der zeitgleich veröffentlichten PS4, die 100 Euro günstiger zu bekommen war, nicht mithalten. Mittlerweile ist die Xbox One 500GB für knapp 415 Euro zu haben. Auch die Befürchtungen der Verbraucher, durch die ständig angeschlossene Kamera des Kinect-Sensors ausspioniert zu werden, versetzten den Absatzzahlen der Microsoft-Konsole einen heftigen Schlag. Daher ist die Xbox One 500GB auch ohne Kinect erhältlich. Der Preis für die abgespeckte Variante beläuft sich momentan auf 368 Euro.
Bei den üblichen Preisen von 60 bis 70 Euro pro Spiel kommen Schnäppchenjäger bei Assassin's Creed IV: Black Flag für momentan 21 Euro voll auf ihre Kosten. Für das begehrte Watch Dogs muss man mit 59 Euro etwas tiefer in die Tasche greifen. Im Release-Monat von Watch Dogs im Mai 2014 war die Nachfrage nach Xbox-One-Spielen mehr als dreimal so hoch als im April 2014.
Nintendo startete mit der Wii U bereits ein Jahr früher als die Konkurrenz – im November 2012 – in die achte Konsolengeneration. Der Hersteller war schon mit der Wii andere Wege gegangen als Sony oder Nintendo – und setzt diesen Trend bei seiner Next-Gen-Konsole fort: Herzstück der Wii U ist der innovative Tablet-Controller, der Funktionen wie Steuerkreuz, Tasten für Menü und TV-Steuerung, Anzeige des Akku-Ladestatus, Bewegungssensoren zur Steuerung der Spiele und berührungssensitives Single-Touch-Display vereint. Zudem steht der Controller als zweiter Bildschirm zur Verfügung, der bspw. im Mehrspielermodus Spielern unterschiedliche Informationen liefert. Der hohe Einführungspreis der Konsole von rund 350 Euro für das Premiumpaket, die sehr überschaubare Spieleauswahl und diverse Performance-Probleme aufgrund der Benutzeroberfläche sorgten für Anlaufschwierigkeiten beim Wii-U-Verkauf. Aktuell ist die Wii U Premium Pack 32GB für 245 Euro zu haben.
Der Klassiker Mario Kart ist und bleibt das absolute Spitzenspiel für Nintendo-Fans: Mario Kart 8 für derzeit 50 Euro lässt alle anderen Spiele in Sachen Beliebtheit weit hinter sich. Nach dem Release des Spiels im Mai 2014 stieg die Nachfrage nach Wii-U-Spielen sprunghaft um fast das Vierfache im Vergleich zum Vormonat an.
Neben Konsolenspielen erfreuen sich auch PC-Spiele großer Beliebtheit. Um mit den Next-Gen-Konsolen mithalten zu können, sind allerdings einige Voraussetzungen zu beachten. Besondere Anforderungen werden hier an Grafikchip, Prozessor, Arbeitsspeicher, Festplatte und Betriebssystem gestellt, um mit den Konsolen in Qualität und Leistung mithalten zu können. Rund 500 Euro sollten für das Aufrüsten des PCs zu einer Spieleplattform eingeplant werden. Die Vorteile eines PCs im Vergleich zu Spielekonsolen sind vielfältig: Abwärtskompatibilität der Spiele, flexible Hardware, günstigere Spielepreise, große Communitys, Ergänzungs-Tools zum Hauptspiel, bessere Grafik, Auswahl an Eingabe- und Steuerungsgeräten, größere Vielfalt an (Exklusiv-)Spielen oder Mobilität gehören hier dazu.
PC-Spiele sind mit einem durchschnittlichen Preis von unter 20 Euro deutlich günstiger als vergleichbare Konsolenspiele. Das beliebteste Spiel ist momentan die Download-Version von Watch Dogs für 21 Euro, gefolgt von dem Erweiterungsset Diablo 3: Reaper of Souls für 30 Euro als Ergänzung zum Basisspiel Diablo 3 ab 26 Euro. Auch PC-Spiele weisen die höchste Nachfrage in den ersten Monaten des Jahres auf, mit einem Maximum im März.
Der Konflikt zwischen Konsolen- und PC-Spielern ist sehr alt. Ernsthafte Gamer werden eher den PC nutzen, Neueinsteiger oder Gelegenheitsspieler sind mit einer Konsole meist besser bedient. Dies liegt zum einen daran, dass PCs ursprünglich nicht auf Games ausgelegt sind und daher ständig nachgerüstet werden müssen, zum anderen daran, dass der Fokus hauptsächlich auf komplexen Strategie- und Rollenspielen liegt. Konsolenspiele dagegen sind auf schnellen, unterhaltsamen und abwechslungsreichen Spielspaß in geselliger Runde ausgerichtet. Die Trends auf dem Markt zeigen allerdings, dass sich Konsolen und Spiele-PCs immer weiter annähern. Laut einer Studie von Gartner ist der PC mit einem Marktanteil von 51 Prozent die beliebteste Spieleplattform weltweit, nur 30 Prozent entfallen auf die Konsolen. billiger.de konnte diesen Trend aufgrund der Datenanalyse belegen: So ist die Nachfrage nach PC-Games konstant deutlich höher als nach Next-Gen-Konsolenspielen. Auch das Preisduell gewinnen PC-Spiele für sich: Im Schnitt sind PC-Games rund 30 Euro billiger als Konsolenspiele.
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